Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer.

23.03.2025

Deutsches Aerzteblatt, Ausgabe 3/2017:  Häusliche Gewalt gegen Männer: Unbeachtet und tabuisiert. 

Dass Frauen friedfertiger als Männer seien, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Berater und Experten, die Gewaltopfer betreuen und differenzierte Einblicke in Paarbeziehungen haben, gehen hingegen davon aus, dass Frauen mindestens ebenso aggressiv wie Männer sind – es ist nach außen nur nicht so offensichtlich. Denn die Waffen vieler Frauen sind nicht Fäuste, sondern Worte.

Mindestens eine Million Männer in Deutschland erleiden regelmäßig häusliche Gewalt durch ihre Partnerin. Die Gründe, warum sie sich das trotz meist körperlicher Überlegenheit gefallen lassen, sind vielschichtig.

"Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer kommt in drei Varianten vor", sagen portugiesische Psychologinnen um Andreia Machado von der University of Minho (Braga, Portugal). 

Die häufigste Variante ist psychologische Gewalt. Dazu zählen beispielsweise Beleidigungen, Erniedrigungen, Hänseleien, Kontrollen, Verbote, Drohungen und Erpressungen. Viele Männer wehren sich nicht dagegen, sondern ertragen sie stillschweigend, zumal das weibliche dem männlichen Geschlecht verbal oft überlegen ist. Wenn Männer sich wehren, dann eher auf der körperlichen Ebene, indem sie zuschlagen und die Partnerin im Extremfall sogar töten. 

Die zweithäufigste Variante ist körperliche Gewalt. Frauen schlagen mit der Hand oder den Fäusten zu, sie beißen, kratzen, reißen an den Haaren oder treten mit den Füßen. Das kommt aber relativ selten vor. Wesentlich häufiger bedienen sie sich verschiedener Objekte, die sie als Waffen einsetzen, wie zum Beispiel Nadeln, Scheren, Kleinmöbel, Küchengeräte, Schuhe, Messer, Hämmer und anderes Werkzeug. Auf diese Weise gleichen sie ihre körperliche Unterlegenheit aus. 

Die dritte Variante ist sexuelle Gewalt. Auch Männer werden sexuell belästigt, vergewaltigt oder zu Handlungen gezwungen, die sie ablehnen.

Wir dürfen also getrost auch auf diese Umstände ein Auge werfen. 

Was die Damen der Schöpfung natürlich nicht tun. 

Die geschlagenen, die verletzten, das sind die Frauen. Per Se. Und immer. 

Und die Täter. Das sind die Männer. Wer sonst ?


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)