Haas und Monauni: Neue Regierung will verstärkt auf die Menschen zugehen.

(LiVa, 11.04.2025) Dann möchten Regierungschefin Haas und Stellvertreterin Monauni also "verstärkt auf die Menschen zugehen".
Das ist löblich, aber selten.
Seit 2 Jahren betreibe ich meinen Blog, der sich durchaus kritisch, auch mit Regierung und Landtag befasst. Nach mittlerweile über 1000 Blogs in 800 Tagen stelle ich fest: Das Interesse der offiziellen Organe an meinem Blog, ist, gemessen an den "Reaktionen" mehr oder weniger Null. Kritik wird nicht nur nicht gerne gehört, sie geht Regierung und Landtag ungebremst an der umgekehrten Bauchseite vorbei. Wir sind kein Land, das sich mit Kritik auseinandersetzt. "Uns geht es gut, so soll es bleiben". Kritik ? Mehr oder weniger unqualifiziertes Blabla, keinen Grund sie zu hinterfragen.
Wie ich darauf komme ? Während der Corona-Zeit, die durchaus kontrovers diskutiert worden ist (allerdings nur in der Bevölkerung, die Regierung hielt unbeirrt an ihrem Kurs fest). Wir wissen heute, dass das zu einem guten Teil völlig falsch gewesen ist. Innerhalb von 2 Jahren habe ich das in 56 Leserbriefen bemängelt, 48 davon sind - vor allem im Volksblatt - tatsächlich veröffentlicht worden. Reaktion der öffentlichen Hand. Null. Null komma null.
«Politische Bildung ist ein grosses Thema für uns. Wir wollen Verständnis für Zusammenhänge fördern und bei den Menschen Interesse wecken, sich für das Land und die Gemeinschaft zu engagieren», so die Regierungschefin. Zudem soll die neue Regierung näher bei den Bürgern sein. «Wir wollen mehr mit den Leuten reden und mehr zuhören, aktiv auf die Menschen zugehen, sei es in Vereinen, an den Stammtischen oder im Alltag», sagte Brigitte Haas. Es gehe darum, einen Dialog zu führen und kritische Stimmen zu hören. Dies jedoch immer in einem konstruktiven Kontext: «Wir wollen auch wissen, was die Kritiker bereit sind, selbst zu einer Lösung beizutragen», so Haas.
(dwb) Zum einen gratuliere ich Frau Haas, dass sie scheinbar noch "Stammtische" im Land zu verorten mag. Ich hätte jetzt gesagt, da ist Frau Haas zwanzig bis dreissig Jahre zu spät. Zum anderen ist die Feststellung störend "... was die Kritiker bereit sind, selbst zu einer Lösung beizutragen".
Das, Frau Haas, ist wohl das älteste Totschlaginstrument gegen Kritik. Nein. Frau Haas. Die "Stammtischler" und "Vereinsleute", das sind nicht diejenigen, die Lösungen suchen müssen. Ihr, Frau Haas, ihr, die ihr sagt, ihr wollt diese Jobs - und ihr könnt sie !" - Euer Job ist das, nicht der von "Stammtischlern".
Wenn das so wäre, könnten wir die neue Politikerriege in Pension schicken, bevor sie angefangen hat.
Das, liebe Hochglanz-Prospektler - das ist euer Job !
(Bildquelle: Liechtensteiner Vaterland)